Ursprung vieler heutiger Bandelow-Familien dürfte der Stamm aus dem vorpommerschen Dorf Papendorf bei Pasewalk sein. Diese Bandelows sind seit 1623 auf ihrer Bauernstelle nachgewiesen.
Die erste Erwähnung fand der Name Bandelow 1623 in einer Kirchenkassenabrechnung. Danach schuldete der Bauer Thies Bandelow der Papendorfer Kirche zwei Reichstaler, die erst 1671 bezahlt wurden. Thies war (vermutlich in zweiter Ehe) mit der am 18. Mai 1678 verstorbenen Hadusch Linz verheiratet. Sie war eine getaufte Türkin.
Hadusch Linz kam infolge des Türkenfeldzugs der Jahre 1665/1666 nach Papendorf. Der Brandenburger „Große Kurfürst“ Friedrich Wilhelm I hatte hierfür ein Reiterkorps aufgestellt, das mit großer Beute heimkehrte. Dazu gehörte auch der weibliche Troß des Türkenheeres.
Von Thies Bandelow ist sein Sohn Jochim Bandelow bekannt, der um 1650 Bauer im Nachbardorf Brietzig war.
Schon um 1700 gab es in Papendorf mindestens zwei Bandelow-Familien, die vermutlich aber den gleichen Ursprung hatten. Mitglieder der beiden Familien haben im 18. Jahrhundert mehrfach untereinander geheiratet (siehe Stammbaum). Später ist dann nur noch eine Bandelow-Bauernfamilie bekannt.
Ab etwa 1900 ist dann wieder eine zweite engverwandte Bandelow-Bauernfamilien in Papendorf verzeichnet, die aber erst in zweiter Generation bestand. Aus beiden Familien gingen die jeweils letzten Bauern Carl und Paul hervor. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde Paul Bandelow als Großbauer und wegen seiner Vergangenheit als Kreisbauernführer der NSDAP inhaftiert und enteignet. Nach der Haftentlassung floh er 1952 in den Westen ins lippische Blomberg (NRW), wo er 1963 in Schieder verstarb. Sein Vetter Carl Bandelow ist in sowjetischer Haft, vermutlich im Zuchthaus Bautzen, verschollen.
Heute leben in Papendorf keine Bandelows mehr. Nur zahlreiche Grabsteine auf dem Dorffriedhof zeugen noch davon, daß die Geschichte des Ortes über Jahrhunderte von Bandelows mitgeprägt wurde.
Beide Papendorfer Namenslinien sind inzwischen ausgestorben. Alle männlichen Nachkommen der zwei Bandelow-Familien starben früh oder sind im zweiten Weltkrieg gefallen, die Töchter haben bei der Heirat neue Namen angenommen.
Die beiden Bandelow-Höfe stehen noch heute. Sie gingen aber als vormaliges DDR-Staatseigentum zum Teil in den Besitz des Bundes und der Gemeinde Papendorf ein. Rückführungs-Anträge der noch lebenden Töchter von Paul Bandelow, Anna und Elisabeth, wurden abgewiesen.
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